Fäden haben bereits vor etwa 30.000 Jahren die erste Codier-Tätigkeit des Menschen sichtbar gemacht.
Auch dieses Jahr war House of All in Kooperation mit dem Fab City Hamburg e.V. bei der Code Week Hamburg dabei, um insbesondere jungen Menschen die Verbindungen zwischen digitalen Technologien und Textilien näherzubringen.
Dabei standen nicht nur technische Entwicklungen in einer zunehmend virtuellen Welt im Fokus, sondern auch die Sensibilisierung für die Bedeutung und Herstellung von Materialien. House of All UG möchte nach Prinzipien des Distributed Design kreislauffähige Kleidung bezahlbar und durch digitale Partizipation im Designprozess diese für alle zugänglich machen.
⫸ Welchen sozio-ökonomischen Einfluss haben dabei Herstellungs- und Designprozesse auf uns und unsere Umwelt, sowohl aus historischer als auch aktueller Sicht?
⫸ Welche Materialien können lokal vor Ort genutzt und wiederverwendet werden?
⫸ Was sind die besten Designstrategien für mehr Zirkularität?
Dies sind nur einige Fragen, die u.a. im OpenLab Circular Textiles erforscht werden und die Grundlage aller Workshops während der Code Week in Hamburg boten.
👾 Alle Workshop-Teilnehmenden tauchten ein in die Welt auf dem Weg zur Digitalisierung, lernten, was z.B. Stricken mit Coden zu tun hat, wie eigene Spindeln und Wirtel im 3D-Drucker hergestellt werden, oder sogar eigene Webrahmen mit dem Lasercutter gefertigt werden können.
OpenLab Days
Du möchtest auch gerne mit Software und Textilien experimentieren, oder einfach mal reinschnuppern?
👉 Dann schau gerne im OpenLab Circular Textiles bei House of All vorbei!
📌 Collonaden 72, 20354 Hamburg, jeden Mittwoch bis Freitag von 14-18 Uhr
Erkunde verschiedene Workshop-Inhalte & Themenwelten sowie Möglichkeiten rund um digitale Fertigungsmethoden & Textilien:
Lasercutter - Schneiden mit Licht
Tauche ein in die Welt des Lasercuttings, einer Technologie, die mit gebündeltem Licht arbeitet. In diesem Workshop haben wir gemeinsam Webrahmen erstellt, die in einem weiteren Workshop Verwendung finden werden. Wir haben auch Einblicke in die Software erhalten und den Prozess der Datenerstellung erkundet. Die geschnittenen Objekte sind vielseitig einsetzbar, sei es zur Reparatur von Kleidung, als Dekoration, Fensterbilder oder sogar zum Bau von Lampen. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Coden ist Weben
Weben ist eine der ältesten Formen der Codierung. Wir haben vor Ort Webrahmen mit einem Lasercutter hergestellt, bereit für den Einsatz, um individuelle Webkunstwerke in den Grundbindungen Leinwand, Körper und Atlas zu erschaffen. Dieser Workshop hat uns gezeigt, wie das Weben und die Welt der Codes miteinander verknüpft sind.
Faden spinnen mit 3D-Drucker-Spindeln
In diesem Workshop stand die Verbindung von Tradition und Innovation im Fokus. Fäden haben vor etwa 30.000 Jahren die erste Codier-Tätigkeit des Menschen sichtbar gemacht. Wir haben nicht nur das Handwerk des Spinnens erlernt, sondern auch die Möglichkeiten des 3D-Drucks erkundet. Mit dem 3D-Drucker haben wir unsere eigenen Spindeln gedruckt und individuelle Wirtel hergestellt, die wir anschließend direkt verwendet haben.
Vom Webstuhl zum Smartphone
Gemeinsam haben wir die faszinierende Welt des Webens erkundet und erfahren, warum die Weberei als die “Urgroßmutter” aller modernen Technologien gilt. An echten Webstühlen wurde uns das Geheimnis gelüftet, das die Grundlage für Smartphones, Tablets und Laptops bildet. Das Highlight war die Gelegenheit, selbst an analogen und digitalen Webstühlen zu weben.
Stricken ist Coden
Die ersten Datenträger: Die ersten Computer verwendeten Lochkarten als Datenträger für den Binärcode. Doch wusstest du, dass Lochkarten einst erfunden wurden, um Kinderarbeit in der Textilindustrie zu reduzieren? In diesem Workshop haben wir den Vormittag damit verbracht, unseren eigenen Code zu erstellen und ihn mit Hilfe einer Strickmaschine sichtbar und greifbar zu machen. Dabei haben wir mehr über die Materialverarbeitung in der Kleidungsherstellung und Nachhaltigkeit erfahren.
Gehackte Strickmaschine
Coden mit AYAB: AYAB (All Yarns Are Beautiful) ist ein Arduino-Bausatz, der Handstrickmaschinen digitalisiert und ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Im Kurs haben wir die Software kennengelernt und Strickproben gemacht, um eigene Projekte in Angriff zu nehmen. Dieser Workshop war eine Einstiegshilfe für HandstrickerInnen, die das Maschinenstricken kennenlernen möchten, oder für alle, die Lust auf Farben, Garn und Software-Experimente haben. Wir sind zwar nicht tief in den Arduino-Hack eingestiegen, aber wir haben einige faszinierende Einblicke gewonnen.
Förderung
Alle OpenLabs werden über dtec.bw gefördert - dtec.bw wird von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.